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Die Protectum eG wirft einen Blick auf die Zukunftsperspektiven im Wohnungsbau

Das Thema der deutschen Baukrise ist seit vielen Monaten eine Art Dauerbrenner in den Schlagzeilen. Vor allem im Wohnungsbau sah die Situation zuletzt alles andere als rosig aus, bei der Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen musste die Branche in mehreren Monaten des Jahres 2023 zweistellige Rückgänge verbuchen.

Die Gründe für den Abschwung in der Bauwirtschaft sind vor allem in den im Zuge der Inflation gestiegenen Baustoffpreisen und dem zusätzlichen Auftrieb bei den Baukosten durch die hohen Zinsen zu finden. Die durch diese Faktoren bedingte Verteuerung von Bauvorhaben hat die Nachfrage nach Bauleistungen im vergangenen Jahr deutlich gedämpft, für 2024 wird eine weitere Abschwächung der Bautätigkeit erwartet.

Doch obwohl es in der Bauindustrie momentan nicht allzu gut ausschaut, hat die Protectum eG eine optimistische Sicht auf die kommenden Jahre. Im heutigen Beitrag wagt die Genossenschaft aus Großwallstadt einen Ausblick.

Vorboten für einen Aufschwung

Die Protectum eG sieht erste Anzeichen für einen Aufschwung in der Baubranche. (Symbolbild)

Der Wohnungsbau ist im Allgemeinen eine Aufgabenstellung, die geraume Zeit in Anspruch nimmt. Von der Planung über die Genehmigung, Bauvorbereitung und Umsetzungsphase des Bauvorhabens verstreichen bis zur Fertigstellung eines Wohngebäudes nicht selten fünf Jahre oder sogar mehr. In der Wohnungspolitik muss also in langen Zeiträumen gedacht werden. Vor diesem Hintergrund kann es kaum verwundern, dass das im Koalitionsvertrag von 2021 festgelegte Ziel der Schaffung von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr sowohl 2022 als auch 2023 nicht erreicht wurde. Auch für die nächsten Jahre sieht die Protectum eG keine Chance, die Zielvorstellungen der Bundesregierung zu realisieren, wenn nicht entscheidende Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen werden.

Für die Folgejahre hat die Genossenschaft aus Großwallstadt jedoch Vorboten für einen Aufschwung in der Baubranche ausgemacht. Die Hoffnung für die Bauwirtschaft liegt dabei neben der abnehmenden Inflation vor allem auf fallenden Zinsen, die zu einer Entlastung der Bauherren bei den Finanzierungskosten beitragen würden. Und obwohl das derzeitige Zinsumfeld noch um Längen von dem vor zwei Jahren herrschenden Niveau entfernt ist, sind bei den Zinsen sowohl für kurzfristige als auch für langfristige Kredite bereits erste Entwicklungen in die richtige Richtung auszumachen. So sind zuletzt beispielsweise die Zinssätze beim 3-Monats Euribor ebenso wie bei Darlehen mit längeren Laufzeiten von 10 oder 15 Jahren gesunken.

Sinkende Baukosten könnten weiteren Positivimpuls für den Wohnungsbau bringen

Aktuelle Studien gehen zudem davon aus, dass ab diesem Jahr die Baukosten sinken werden: Ein im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung eingerichtetes Forschungsprojekt der Kiel Economics Research & Forecasting prognostiziert für 2024 einen Rückgang der Preise für Bauleistungen um zwei Prozent. 2025 Jahr sollen die Kosten sogar noch deutlicher sinken, nämlich um 4,2 Prozent. In den beiden Folgejahren wird eine Fortsetzung der Preisrückgänge auf einem niedrigeren Niveau erwartet.

Wie die Protectum eG erläutert, handelt es sich sowohl bei den Zinsen als auch bei den Baupreisen um Frühindikatoren, die ein günstigeres Marktumfeld für die Erstellung von Wohnungen schaffen. Nach Einschätzung der Genossenschaft aus Großwallstadt sind dies erste Anzeichen dafür, dass sich die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau verbessern, wenngleich man das Ergebnis dieser Veränderungen erst in vielen Jahren sehen wird.